Und wie machst du das, Frauke?

by Mareice Kaiser

Als Kaiserin 1 noch ganz klein war, wollte ich keinen Kontakt zu anderen Eltern behinderter Kinder. Ich wollte weder akzeptieren, dass mein Kind behindert ist, noch es mit anderen Kindern vergleichen. Genau so wenig wollte ich mich mit anderen Eltern vergleichen. Mir war es ganz wichtig, normal zu sein. Zur normalen Babymassage gehen, mich mit normalen Eltern austauschen, normale Elternprobleme haben. Bis wir irgendwann den Schritt zu einer Krabbelgruppe für Kinder mit Behinderung gewagt haben. Keines der Kinder konnte krabbeln und der Austausch mit den anderen Eltern tat gut. In den Gesprächen ging es nicht nur um Impfungen oder schlaflose Nächte, sondern auch um Besuche im SPZ und Darmspülungen. Schon allein das Sprechen darüber fühlte sich wie eine Entlastung an.

Genau das ist einer der Gründe, aus denen ich auf meinem Blog Mütter behinderter Kinder vorstelle. Erfahrungsaustausch, Entlastung und Aha!-Momente. Einen ganz besonderen Aha!-Moment bescherte mir auch Frauke. Nein, eigentlich nicht einen, sondern ganz viele davon. Frauke und ich leben im gleichen Kiez. Wir besuchen die gleichen Cafés (wenn wir denn mal dazu kommen..), wir gehen auf die gleichen Spielplätze und schlecken unser Eis beim gleichen Eisladen. Und wir haben beide zwei Kinder, eines mit und eines ohne Behinderung. Wir leben beide zusammen mit vielen fremden Personen in unserem Alltag, denn unsere behinderten Kinder werden von einem Pflegedienst betreut. Frauke fasst diese gleichzeitige Be- und Entlastung ganz wunderbar in Worte. Außerdem ein Thema, das uns beide verbindet: Stolpersteine für Eltern behinderter Kinder, die erwerbstätig sein wollen – selbst, wenn es sich “nur” um 20 Stunden pro Woche handelt. Vielen Dank für deine Offenheit und deine klugen Worte, liebe Frauke! Bis bald zum Kaffee. Weiterlesen

Und wie machst du das, Claudia?

by Mareice Kaiser

Als Elternteil eines behinderten Kindes auf der Suche nach Unterstützung führt der Weg zu einer Frau:  Claudia Groth. Sie hat vor vier Jahren das Kinder Pflege Netzwerk gegründet. Der Verein ist eine Eltern-Selbsthilfeorganisation, veranstaltet Stammtische für Eltern von pflegebedürftigen Kindern und ermöglicht damit einen Erfahrungs- und Informationsaustausch. Bei einem Workshop, der vom Kinder Pflege Netzwerk organisiert wurde, habe ich Claudia zum ersten Mal persönlich getroffen. Ihre Fröhlichkeit steckt an. Claudias Engagement wird begleitet von einer positive Ausstrahlung, die anderen Eltern Mut macht. Ich freue mich sehr über das Interview mit Claudia, in dem sie aus ihrem Alltag mit vielen unterschiedlichen Anforderungen erzählt. Weiterlesen

Offener Brief an EMMA

by Mareice Kaiser

Liebe EMMA-Redaktion,

gerade bin ich in einem meiner Social Media-Kanäle über den Artikel Ist etwa der Bauch noch da? gestolpert und zweifle nun sehr an meinem Sinn für Humor. Ihr müsst wissen, er ist sehr ausgeprägt bis schwarz – erst Recht, seitdem ich Mutter eines behinderten Kindes bin.

Der Artikel beschäftigt sich mit dem Trend zur Schlankheit, der gesundheitliche Risiken birgt – vor allem, während und nach einer Schwangerschaft. Ein wichtiges Thema, gar keine Frage. Doch es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte den Text gar nicht bis zum Ende gelesen. Das Intro ist Schuld. Dort heißt es: Denn es gibt etwas, das fürchtet manch werdende Mutter wie eine Behinderung des Kindes: in der Schwangerschaft fett zu werden. Weiterlesen