Ich bin ja Germanistin und liebe das geschriebene Wort. In meiner Welt bedeutet Sprache Macht und daran glaube ich! Ich bin mir sicher, dass Gespräche, Bücher und die Art und Weise wie wir die Welt beschreiben einen Unterschied machen. Sprache prägt unsere Kinder und unseren Umgang mit unseren Mitmenschen. Sprache formt unser Weltbild von Kindesbeinen an. Worte können wie eine sanfte Umarmung sein oder eine klaffende Wunde hinterlassen. Und deshalb braucht unsere digitale Welt immer noch Bücher. Bücher die uns lehren und Träume schenken. Bücher die unsere Werte weitertragen. Und genau so ein Buch ist „Ich bin Mari“ von Shari und André Dietz.
Und dann stolperte ich Mitte November auf Instagram auf die Ankündigung einer Lesung aus “Ich bin Mari” „für mehr Gespräche über Inklusion“ und ich setzte alles daran dabei sein zu können, obwohl die Pflegesituation bei uns zuhause gerade echt schwierig war. Ich entschied mich die Lesung allein zu besuchen, falls ich es doch nicht schaffen würde, dann müsste ich wenigstens niemanden absagen und außerdem wurde sie auch per Stream im Internet übertragen. Aber ich schaffte es und plötzlich saß ich in einem Raum voller Menschen, die über Inklusion sprechen wollten. Die ihre Sicht auf Inklusion erklärten und darüber sprachen, wie wir Inklusion in die Welt tragen können.
André und Shari Dietz lasen aus „Ich bin Mari“ und diskutierten auf der Bühne mit den Gästen. Es wurde gelacht und gescherzt und auch Themen die Betroffene bedrücken, angesprochen.
„Maris Geschichte soll viele Menschen erreichen – um Berührungsängste abzubauen, um Verständnis zu schaffen, um Menschen mit Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft zu bringen. Wir wollen Brücken bauen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung,“ steht im Vorwort von Poggemöller bewegt – die auch die Lesung ausgerichtet haben.
Und was soll ich zum Buch sagen? Es ist einfach ein lustiges, herzerwärmendes und sehr anrührendes Kinderbuch über Mari – das Mädchen mit dem Angelman-Syndrom.
“Das Mari ein Kind wie jedes andere ist, ist eh klar, oder? „Sie lacht, spielt, isst, trinkt, weint, schläft, tanzt, macht Pipi und Kacka. (…) Alles normal, oder? Doch manche Dinge sind eben besonders normal bei Mari.”
So steht es auf der ersten Seite des Buches. Und dann erzählt Mari ihre Geschichte aus Kinderperspektive – für Kinder und auch für Erwachsene. Ganz normal eben.
Und damit wir alle ein bisschen mehr über Inklusion ins Gespräch kommen, haben wir ein Buch für euch. Das Buch soll aber wandern von Haus zu Haus, von Kinderzimmer zu Kinderzimmer. Die Idee ist, dass Maris Geschichte viele Menschen erreicht und damit für ein bisschen mehr Inklusion in unseren Häusern sorgt. Wenn du also das Buch haben möchtest, schreib uns eine E-Mail an simone@kaiserinnenreich.de. Wir schicken dir dann das Buch und du musst nur eines tun: versprechen, dass du es weiter auf Reisen schickst. Zu einem anderen Kind. Für mehr Inklusion in unseren Kinderzimmern, Kindergärten und Schulen. Bei mehreren Zuschriften losen wir aus, wer das Buch geschickt bekommt und ich schreiben dann eine E-Mail.
“Wenn ihr das Buch gelesen habt, dann lasst es nicht im Bücherregal verstauben. Gebt es weiter an Geschwister, Freund*innen, Kolleg*innen, Nachbar*innen. Die Bücher sollen zu Wanderbücher werden. Denn Mari und alle Menschen mit Behinderung sollen im Bewusstsein ganz vieler ankommen.”
- Die Mama von - 15. Juni 2024
- Wir leben von Luft und Liebe und unbezahlter Fürsorgearbeit – ein Kommentar von Simone Rouchi - 29. Februar 2024
- Superheld*innen und der Krankenhaus-Blues - 26. Februar 2024