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“Ach mag sie nicht antworten?”
“Sie spricht nicht und versteht auch keine (gesprochene) Sprache”
“Ja aber eine Mutter weiß doch, was das Kind sagen will, Sie kennen es ja am besten”
So oder so ähnlich laufen viele Gespräche über die Kommunikation zwischen mir und meiner nonverbalen Tochter ab.
Manchmal, ja da verstehen wir uns wunderbar ohne Worte aber was würde ich dafür geben, zu wissen, was sie denkt und fühlt, was sie nachts träumt, wovor sie Angst hat, was sie sich wünscht und warum sie manchmal so herzlich lacht. Ich wünsche mir, dass ich weiß, was ihre Lieblingsfarbe ist oder welches Spielzeug sie am besten findet. Ich möchte ihr Dinge erklären können, die sie interessieren oder die sie nicht versteht. Ich möchte mit ihr telefonieren können.
Ich wünsche mir, dass sie sich mit anderen Menschen und Kindern verständigen kann. Ich würde ihr gern ein paar der Entscheidungen überlassen, die ich täglich für sie treffe. Oder zumindest mit ihr darüber diskutieren können.
Denn ich kenne mein Kind sehr gut, aber das heißt nicht, dass ich es immer verstehe. Es ist nur meine Aufgabe, die Geduld zu haben, es zu erraten.
Kommunikation findet auf so vielen verschiedenen Ebenen statt und gesprochene Sprache ist sicher nicht die wichtigste oder einzige Form der Kommunikation. Aber wie kommuniziere ich mit meinem Kind, das keine (mir) bekannte Form der tieferen Kommunikation beherrscht? Wo lerne ich, ihre Gefühle und Gedanken zu erraten, ihre Wünsche und Träume?
Ich würde es so gerne können, weil ich glaube, dass sie einiges zu sagen hat.