Inklusion bedeutet für mich, dass ALLE und JEDE*R am gesellschaftlichen und sozialen Leben teilhaben können – ohne Wenn und Aber und ohne, dass das an bestimmte Bedingungen an Menschen mit Behinderungen geknüpft ist.
WeiterlesenArchiv für das Jahr 2021
Und wie machst du das, Ivonne?
by Gastbeitrag Kaiserinnenreich
“Am schönsten ist es Abends. Mein Mann liest den Mädels Bücher vor und zum Schluss haben wir ein Ritual. Beide Kinder sollen sagen, wovor sie Angst haben und packen das dann symbolisch in ein Tuch. Danach wird dieses Tuch gemeinsam in den Händen geschaukelt und gesungen „Bad Dreams Bad Dreams go away, Good Dreams Good Dreams here to stay”. Danach strecke ich meine Arme aus und sage “Mama hat euch soooooooooooo lieb“, küsse und umarme beide und wünsche ihnen eine gute Nacht. Beide Kinder machen dabei so süß mit. Emelie hat immer die lustigsten „Ängste“ und Maria versucht alles lautstark nachzubrabbeln und hat dabei den glücklichsten Ausdruck im Gesicht den man sich vorstellen kann. Und (!) ich habe danach endlich Feierabend.”
WeiterlesenEine notwendige Auszeit
by Jasmin Dickerson
Ich lebe seit 20 Jahren mit Depressionen. Eigentlich fingen die düsteren Gefühle schon früher, in meiner Kindheit an. Aber da konnte ich sie meist noch zurück drängen. Doch auch damals schon , mit 6 Jahren war ich das erste Mal in psychologischer Behandlung wegen meiner Ängste und weil meine Mutter nicht weiter wusste, denn außer mit einer „Hochbegabung“ wurde ich mit nichts diagnostiziert.
WeiterlesenIch mag kein Mathe
by Bárbara Zimmermann
Der Schmerz ist rein gekommen ohne an der Tür zu klopfen. Wie üblich, kam er nicht allein. Der Schmerz kam in Begleitung der Angst. Meine Brust riss auf, so groß ist der Schmerz in mir. Schmerz einer Mutter, die ihr Kind liebt und es nicht schon wieder leiden sehen will. Schmerz von einer Mutter, die seit dem zweiten Lebenstag ihres Kindes blöde Rechnungen im Kopf berechnet. Eine Mathematik, die bis vor kurzem nur in dem Geheimnis ihrer inneren Welt zu hören war.
WeiterlesenUnd wie machst du das, Ivonne?
by Gastbeitrag Kaiserinnenreich
Tag der Pflege – ein wütendes Dankeschön
by Jasmin Dickerson
Heute ist internationaler Tag der Pflege und eine Gruppe, die das kränkelnde Gesundheitssystem mit am Laufen hält, nämlich die pflegenden Angehörigen sind mal wieder am unsichtbarsten. Am Tag der Pflege möchte ich danke sagen, für 728 Euro Pflegegeld monatlich, die ich als Aufwandsentschädigung für rund um die Uhr Pflege bekomme, welche ich neben meiner Erwerbsarbeit und meinen anderen mütterlichen Pflichten leiste. Weiterlesen
Ich sehe dich
by Bárbara Zimmermann
Meine Mutterschaft hat einen festen Standort. Ich übe sie nicht frei aus, wie ich das mir früher erträumt habe. Die Mutter, die ich bin trägt Slogans, Kampfworte, damit keine*r so tut, als ob er*sie mich nicht sieht.
Ich bin Mutter eines Kindes mit Behinderung.
Diese wenige Worte sagen vieles über mich – und auch nichts. Sie sagen viel mehr über eine soziale Rolle, die ich von der Gesellschaft „geschenkt“ bekomme.
Ich bin keine Heldin, weil ich mein Kind liebe. Ich bin keine Kämpferin, weil ich mein Kind liebe. Ich bin keine Heilige, weil ich mein Kind liebe. Ich bin die Mutter, die niemand sein will. Die Mutter, die niemand sehen will.
Aber ich sehe dich.
Und wie machst du das, Alex?
by Gastbeitrag Kaiserinnenreich
Alex ist mit ihrem Instagram Account eine erfrischende Abwechslung von der perfekten Welt, die dort oft zu sehen ist. Ehrlich und sympathisch schreibt sie vom Leben mit einem behinderten Kind und den Grenzen, die sie manchmal erreicht. Aber eben auch von den schönen Momenten. Vor kurzem hat sie mit ihrem Label “Special Edition” Premiere gefeiert und wir haben das als Anlass gesehen, ihr hier eine Stimme zu geben. Hier erzählt sie uns also heute, wie sie das macht. Weiterlesen
Die Welt in der ich leben möchte
by Jasmin Dickerson
Ich denke oft darüber nach, wie es meinem Kind einmal geht, wenn ich nicht mehr da bin, oder nicht mehr in der Lage, sie zu pflegen. In einer besseren Welt wüsste ich, dass es ihr immer gut gehen und sich um sie gekümmert werden wird. Dass sie liebevoll umsorgt und sicher ist. Weiterlesen
Das Dazwischen
by Bárbara Zimmermann
Vor einigen Tagen hatte meine jüngste Tochter Geburtstag. Drei Jahre alt ist sie geworden. Es ist nicht viel, könnte man sagen. Aber was sie und wir als Eltern in diesen letzten drei Jahren erlebet haben, fühlt sich manchmal wie 30 Jahre an!
Wie bei ihren ersten und zweiten Geburtstagen, war ich jetzt wieder sehr emotional und bewegt. Ich ging in die Zeit zurück und erinnerte mich, was wir damals alles erlebt haben: heute genau vor drei Jahren hatten wir das Vorgespräch mit den Ärzt*innen für die Geburt; um diese Uhrzeit vor drei Jahren waren wir auf dem Weg in die Klinik am Tag der Geburt und dabei haben wir schöne brasilianischen Lieder im Auto gehört und gesungen (oder besser gesagt, nur ich habe gesungen. Mein Mann war sehr still); damals um diese Uhrzeit spürte ich eine enorme Angst in meinem ganzen Körper im Vorbereitungsraum vor dem Kaiserschnitt; vor drei Jahren um 9.16 hörte ich die freudige Ankündigung “Es ist ein Mädchen!”; und dann die 14 Stunden zwischen ihrer Geburt und dem Moment wo ich sie wieder sehen konnte; ihre OP am nächsten Tag von 8.00 bis 12 Uhr…. Die Liste ist lange.