»Behindert und Stolz«. Das neue Buch von Luisa L´Audace

by Bárbara Zimmermann

“Ich finde die Frage nach sichtbaren Fortschritten in Bezug auf Inklusion ist immer sehr schwer zu beantworten, denn: Woran messen wir das? Wenn wir es daran messen, wie viele behinderte Menschen uns im Alltag begegnen können, dann sieht der jetzige Stand miserabel aus und so ist leider auch mein genereller Eindruck. Während wir immer noch um so fundamentale Rechte kämpfen müssen, behinderte Menschen immer noch aufgrund von Ableismus sterben und von Armut und Gewalt bedroht sind, fällt es mir also schwer, bereits von einem Fortschritt zu sprechen. Wenn wir uns allerdings mal nur auf die Popularität des Begriffs Ableismus beziehen, merke ich schon einen Unterschied.” – Luisa L´Audace

Es gibt viele wichtige Stimmen in der deutschen Behindertenbewegung. Die von Luisa L`Audace ist eine von ihnen. Luisa ist eine behinderte und queere Aktivistin sowie Beraterin für Inklusion und Antidiskriminierung. Durch ihre Aufklärungsarbeit, die größtenteils auf Social Media stattfindet, hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der Begriff »Ableismus« auch in der deutschen Sprache immer mehr etablierte.

Heute am 03.12, der internationale Tag der Menschen mit Behinderung, erscheint Luisas großartiges und wichtiges Buch »Behindert und stolz. Warum meine Identität politisch ist und Ableismus uns alle etwas angeht«. Mit ihrem Buch möchte Luisa L´Audace die diskriminierenden und unterdrückenden Strukturen durchdringen und sie Leser*innen verständlich machen. Ein Buch für alle, die in unserem ableistischen System nicht mitgedacht werden und für diejenigen, die mutig genug sind, ihre eigenen Denkmuster zu hinterfragen und dadurch eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen.

Wir vom Kaiserinnenreich sind sehr froh heute, am internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, einigen Fragen aus ihrem Interview mit dem Verlag Eden Books sowie einen Auszug aus ihrem Buch hier mit euch teilen zu dürfen.

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Solo für Phyllis

by Bárbara Zimmermann

Wir lieben Bücher! Deswegen wollen wir euch in den nächsten Wochen einige tolle Bücher vorstellen, die uns besonders wichtig sind. Es werden Bücher für alle Altersgruppen geben und in verschiedenen Stylen: Kinderbücher, Lyrik, Erzählung, Comics…

Ich, Bárbara, fange mit „Solo für Phyllis“ von Christoph Danne an.

Was für ein Tauchgang ist dieses Buch, vor allem in unserem oft hektischen Alltag wo der Muskel aus der Brust oft hypotonisch wird und wir den Zauber in der Simplizität viel zu selten wahrnehmen. Christoph führt uns mit großer Zärtlichkeit in die kleinen Details und starken Gefühlen der großen Stunden, die viele von uns hier auf Kaiserinnenreich auch gut kennen, wenn wir erfahren, dass unser Kind mit einer Behinderung leben wird. Er und seine Partnerin erfahren in der Schwangerschaft, dass ihr Baby mit einem Herzfehler geboren und mit einer geistigen Behinderung leben wird.

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Happy Birthday, Buch!

by Mareice Kaiser

Vor genau einem Jahr saß ich mit meinem Buch »Alles inklusive – Aus dem Leben mit meiner behinderten Tochter« vor mir, einer Weißweinschorle in der Hand und der Journalistin Manuela Heim neben mir im Berliner taz-Café. Vor genau einem Jahr fand dort meine Buch-Premiere statt, ich las das erste Mal die Sätze laut vor, die ich bisher immer nur leise in mir getragen hatte. Vor genau einem Jahr, etwas später, war ich ziemlich betrunken und ziemlich glücklich. Weiterlesen

»Alles inklusive« //
Das Buch, mein Dank & ein Ausblick

by Mareice Kaiser

Hurra! Es ist da. Heute erscheint mein Buch »Alles inklusive – Aus dem Leben mit meiner behinderten Tochter« im S. Fischer Verlag und ist damit überall erhältlich, wo es Bücher gibt. Ein Buch, das ohne Euch, meine Blogleser*innen, nicht entstanden wäre. Denn durch Euer Interesse, Eure Rückmeldungen, Euer Lob, Eure Diskussionen, Eure Gedanken, Eure Fernwärme, hätte ich vermutlich nicht einfach immer weiter geschrieben und vielleicht auch nie das Angebot bekommen, über unser Familienleben ein Buch zu schreiben. Als Dankeschön gibt es an dieser Stelle Musik, den Soundtrack zu meinem Buch. Ich freue mich, Euch bei meinen Lesungen zu treffen und einfach darüber, dass es Euch gibt und Ihr den Weg ins Kaiserinnenreich gefunden habt. Weiterlesen

Vom (Buch-)Schreiben

by Mareice Kaiser

“Ich kann mir gut vorstellen, dass andere Eltern auch tausend Fragen haben an dich, so wie ich”, schreibt meine Freundin Pamela mir Ende 2013 per SMS. “Wie sieht euer Alltag aus mit Kaiserin 1? Das wollen bestimmt viele wissen und trauen sich nicht zu fragen. Berührungsängste und so.” Die Idee für mein Blog war geboren. Zu Ostern 2014 ging das Kaiserinnenreich online. Ich erzählte Geschichten aus unserem Alltag zwischen Kita und Krankenhaus, Pflege und Job, Sorge und Glück. Schon nach kurzer Zeit konnte ich mir nicht mehr vorstellen, nicht zu bloggen. Das Schreiben wurde zu einem Teil meines Lebens, mit einigen Texten schrieb ich mir die Wut aus der Seele, mit manchen den elterlichen Stolz, die Freude und die kleinen und großen Glücksmomente. Schon nach kurzer Zeit bekam ich Fernwärme zurück in Form von Mails und Kommentaren.

Das Schreiben bedeutet mir immer mehr. Schreiben ist meine liebste Reflektionsmöglichkeit, mein Ventil, meine Dokumentation. Für mich ist es – neben dem Sprechen – die beste Art, meine Gedanken zu sortieren. Gleichzeitig entsteht online ein Austausch mit anderen Blogger_innen und Leser_innen, der mittlerweile zu meinem Alltag gehört. Antje Schrupp beschreibt das auf ihrem Blog “Aus Liebe zur Freiheit” so: Dieser kleine, tägliche, unspektakuläre Austausch ist für mich inzwischen so eine Art Werkzeug meines Denkens geworden, ein Tool, auf das ich nicht verzichten möchte. Denken funktioniert ja nicht im abgeschlossenen Gehirn einer isolierten Persönlichkeit, sondern im permanenten Austausch mit der Welt und mit anderen Leuten.  Weiterlesen